Laufen, Sport,  Laufinspiration,  Marathon

Laufen – Formtief

Machmal läuft es nicht. Oh, dieser Winter. Wie lang dieser ist, wie grau, wie leise. Für Frankfurt letztes Jahr hab ich aus dem Herbst heraus hinein trainiert, das war viel besser, mit dem ausklingenden Sommer im Schlepptau, also quasi mit noch Restakku. Goldenes Laub um mich herum, Leute unterwegs und sowas. Jetzt hängt kein Blatt am Baum, niemand ist draußen, kein Tier ist zu hören. Wie rafft man sich da auf spät abends oder früh am morgen? Wie machen wir Deutsche das, wie mache ich das, wie hält man das aus? Jedenfalls war mir nach einer Woche Training klar, dass das nichts wird mit einem hohen Pensum für den Bienwald Marathon. Erstaunt nehme ich zur Kenntnis, dass weltweit die Weltrekorde fallen. Jacob Kiplomo lief den Halbmarathon unter 57 Minuten grade, Manometer! Bekannte auf STRAVA veröffentlichen Bestzeiten, die einfach nur krass sind. Wie machen die das? Keine Ahnung! Ich bin leer, Akku leer, fertig, müde. Irgendwie habe ich das Greif Training trotzdem gemacht, geschafft muss man sagen. Irgendwo im untersten Level drangehangen. Und jetzt mache ich da mit nächste Woche. Ich bin nicht mehr so drauf, dass ich immer zeigen muss, was ich kann, habe da eine glaube ich ganz gesunde Geruhsamkeit entwickelt. Es läuft halt grade nicht, so ist das halt. Irgendwann läuft es wieder und dann ist gut, oder auch nicht, was weiß ich. Letztlich ist das alles gut, Training ist gut. Was ich mochte im Winter – schwimmen. Ich liebe es. Ich kann es zwar nicht, aber das war super! Ich glaube ich werde nächsten Jahr einen Triathlon mitmachen in den Vogesen, da hätte ich Lust drauf. ich weiß auch schon welchen. Aber wie fährt man eigentlich Rad? Keine Ahnung! Auf was ich mich freue ist der Trail du Grand Ballon Ende April. Ich glaube das wird toll. Hey, Durststrecken gibt es halt, aber das Training ist immer gut. Alles ist besser, als nichts zu machen, ich glaube das ist klar. Manche hängen ja alles an den Nagel, aus, Schluss, fertig. “Damals habe ich Volleyball gespielt in der Regionalliga!”, sagen die. Oder: “Wenn ich so weiter gemacht hätte, dann…., aber…!” Was aber? Was denn dann? Ich finde, ganz viele Menschen sehen so unfassbar ungesund aus, weil sie nichts, wirklich gar nichts machen. Die fragen mich dann, warum man sich sowas antut. Ich sage dann was zurück, aber nie die Wahrheit, vielleicht sollte ich das mal machen. Vielleicht sollte ich mal zurückfragen: Was macht denn Sinn aus deiner Sicht? Nichts macht Sinn im kosmischen Zusammenhang, gar nichts! Heute steht ein 30er an, ruhig sagt Peter Greif. Ich gehe auf den Trail heute, es zieht mich dahin, also gehe ich dahin. Und im Bienwald, da kann kommen was will. Ich mache da einfach mit, schließlich bin ich angemeldet. Es muss nicht immer eine Bestzeit sein, ich brauche auch keinen Lob auf STRAVA. Ich gehe dahin und laufe mit, aus Prinzip, Zeit egal. Marathon, das kann ich. Und allein einen durchzulaufen ist etwas, was sich die “WIE KANN MAN SICH DAS NUR ANTUN FRAKTION” noch nicht mal vorstellen kann. Noch nicht mal im Ansatz! Die Welt vom Sofa aus zu beurteilen ist jedenfalls das sinnloseste, absurdeste auf der ganzen Welt!

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