Laufen – zur Ruhe kommen
Endlich wieder Wald nach Wochen des Asphalts. Endlich wieder Trail nach den Runden um die Stadt. Endlich wieder hoch und runter nach immer geradeaus. Jetzt wo sich das Jahr dem Ende nähert, da hört auch ein Jahr auf welches geprägt war von zwei Marathons und dem ganzen Training, was da dran hing. Es hat, trotz all der Härte und all den Abstrichen, die ein Marathon mit allem drum und dran mit sich bringt, einen rießen Spaß gemacht und ich freue mich auch jetzt schon, darauf aufzubauen im nächsten Jahr.
Doch was jetzt ansteht ist eine Pause. Die letzten drei Wochen war ich kaum laufen, habe sportlich überhaupt kaum etwas gemacht. Ein paar Mal war ich schwimmen und einmal hast eich spontan Lust auf ein Trail-Rennen neulich. Aber insgesamt überwiegt gerade das Gefühl, dem Verlangen meines Körpers nach Ruhe nachzugeben und irgendwie einzusinken in den anstehenden Winter.
Letzten Sonntag aber musste ich einfach laufen, trotz Regen und Kälte. Los ging es in Eschbach und direkt hoch hinauf in den Wald zu meiner Drei-Hügel-Runde mit knappen 600 HM. Es war nichts los da draußen, die Felsen waren in Nebel gehüllt und die Sicht gleich null. Und dennoch war es ein unfassbar cooler Lauf. Sich ganz ohne Tempo in die Höhe zu schrauben, ab- und an zu gehen, mal stehen zu bleiben und hey, diesen Wald zu beobachten wie dieser alles abwirft und kahl dasteht wie der Tod höchstpersönlich.
Es scheint mir in dieser Jahreszeit so, wenn ich da draußen laufe, als sollte ich da nicht sein, als wäre das gar nicht vorgesehen. Aber ich bin dennoch da in meiner Regenjacke, meinen Trailstöcken und Buff, ich bin da und setzte meine Tritte in die Stille. In einen Wald, der völlig Geräuschlos geworden ist.
Und da fällt mir ein, dass ich wieder laufe, ganz anders laufe als sonst. Genauso, wie ich vor vielen Jahren angefangen habe.