Nick Mulvey – New Mythologie
Nick Mulvey habe ich auf dem Schirm seitdem sein Album FIRST MIND im Jahr 2014 erschien. Dieses Album ist voll traumhafter Songs, allen voran vielleicht Fever to the Form und Meet me there. Das sind Songs, die mich wirklich tief berühren, unfassbar sensibel, leise, und dann doch voller Energie. Als ich das zum ersten Mal hörte, da dachte ich: “Wow, was für ein Talent!”
Fever to the Form (First Mind)
Schon in seiner Jugend ist bei Mulvey klar, wohin die Reise gehen soll. Klavier, Schlagzeug und Gitarre spielt er gleichermaßen und sein Herz zieht ihn nach Kuba, wo er sein Studium in Havanna der Musik und der Kunst widmet. Nach seiner Rückkehr nach London studiert er Musikethnologie und er beginnt, sich für afrikanische Musik zu interessieren. Dieser mal karibische, mal afrikanische Vibe, er ist deutlich spürbar in seinen Songs.
Meet me There (First Mind)
Im Jahr 2005 ist er Mitgründer der Portico Quartet, einer von zeitgenössischem Jazz und Minimalismus geprägten Band, die er 2011 verlässt, um solo weiter zu machen. 2013 erscheint dann dieser Song namens Fever to the Form, und das der etwas Besonderes ist, merken dann schon viele Menschen. Laura Marling zum Beispiel, die er auf einer Tour als Supportact begleitet. Seit diesem Song sind jetzt fast zehn Jahre vergangen, in denen Mulvey nach First Mind die Alben Wake Up Wow und nun New Mythologie produziert hat.
I am in the living, I am in the dying too. I am in the stillness, can you see me as I move?”
Begin Again
New Mythologie
Und dieses Platte hier. ich weiß nicht was ich sagen soll, aber sie vereint irgendwo dieses massive Talent eines Ausnahmekünstlers und dessen Gedanken, ja Philosophie dieser komplexen Welt voller Probleme, in der wir leben. In seinen Texten führt er die Natur und den Menschen wieder zusammen, betont Verletzlichkeit und seine Haltung und Rolle in der jetzigen, sehr schwierigen Zeit. Und was dabei herauskommt, ist voller Magie, in Worten und in der Musik. In einer Musikwelt, die marktschreierisch auf die Bühne drängt und jeder immer gleich zeigen möchte, was er kann, ist es wie Balsam auf der Seele zu sehen und zu wissen, dass es Musiker gibt, die genau das nicht machen. Wenn man ihn spielen hört, dann weiß man, dass da unfassbar viel da ist, dort im Untergrund, und nur ein Hauch zu sehen, hörbar ist. Und es ist dieses Spannungsverhältnis, was diese Musik so gut, so kostbar macht.