Ocatavia E. Butler: Wild Seed (Buchrezension)
Ich glaube, es ist nicht einfach daher gesagt, dieses Buch als Science-Fiction der Weltklasse zu bezeichnen. Zu Zeiten des Sklavenhandels in einem kleinen Dorf irgendwo in Afrika wird die Heilerin Anyanwu von einem mysteriösen Mann namens Doro aufgesucht. Anyanwu hat viele magische Fähigkeiten. Sie kann sich selbst und andere heilen, sich in jedes beliebige Tier verwandeln und ist unfassbar stark. Genau deshalb ist Doro hier. Offensichtlich kein richtiger Mensch, scheint er ein Wesen zu sein, das bereits Jahrhunderte, Jahrtausende überdauert hat? Wie Doro das macht, ist sein eigenes, düsteres Geheimnis. Er ist hier, um Anyanwu mitzunehmen an einen Ort, an dem er Wesen ihresgleichen sammelt, doch warum? Anyanwu, tief in ihrer Gemeinschaft verwurzelt, wird gezwungen, mit dem Fremden mit zu gehen, die Alternative ist der Tod. Die Macht, welche er ihr demonstriert, ist jenseits aller Vorstellungen und ein Widersetzen zwecklos, auch für sie. Was Anyanwu nicht weiß, ist dass mit diesem Zeitpunkt ihr Leben in Freiheit endet. Was Doro nicht weiß. Anyanwu ist nicht wie die anderen, sondern eine Frau mit ungeahnten Möglichkeiten und einer in ihr schlummernden Macht, die sich Doro selbst nicht vorstellen kann. Es entwickelt sich eine unfassbare Geschichte, die ihre Wurzeln im realen Sklavenhandel hat. Dort das göttliche, unbesiegbare Wesen. Und dort die Unterlegenen, die sich dieser Macht beugen, oder eben, wie Anyanwu, widersetzen.