Mission Frankfurt Marathon #2 – Woche eins
82K standen diese Woche auf dem Plan, darunter harte Zweitausender-Intervalle im Stadion mit hoher Pace, ein schneller 10er und ein 27K-Lauf mit 3K Endbeschleunigung, die problemlos in eine 3:45 Pace möglich war. Das ist gut! Ich liebe das Gefühl, wenn ich merke, dass sich Einheiten einander befeuern, die langen Läufe mich schneller machen auf Kurzdistanzen und umgekehrt kurze, harte Einheiten mich zäher machen bei langen Läufen. Die Regeneration zwischen den Einheiten war auch okay. Zwar spüre ich eine minimale Grundmüdigkeit, aber die ist lapidar. Mein 5K-Wettkampf vor einer Woche mit neuer Bestzeit lässt vermuten, dass ich endlich auf Kurs bin für den SUB-3-MARATHON. Bleibt abzuwarten, wie sich das auf die 10- und 21K-Wettkämpfe übertragen lässt, aber ich bleibe mal optimistisch. Ich glaube dass ich NOCH NIE so fit war wie jetzt, wirklich noch nie. Die größte Angst, die mich begleitet, ist eine sehr realistische, zweite Covid-Infektion. So ziemlich niemand schert sich mehr drum, auf andere Rücksicht zu nehmen. Das ist für uns Sportler, die viel Ambitionen im Leben haben, natürlich bitter. Manchmal frage ich mich, ob es überhaupt noch Sinn macht, so hart zu trainieren, nur um wieder zwei Wochen vorm Wettkampf angesteckt zu werden vom jemandem, der unfähig ist, sich in die Lage anderer zu versetzen. Aber hey, auch hier bleibe ich mal optimistisch und gehe mal davon aus, dass ich den Shit nicht noch einmal kriege. Wenn ich dann der Einzige bin, der mit Maske in den Supermarkt geht, dann ist das eben so, ist mir egal!
Alltag und Marathon-Training zu vereinbaren ist auch so eine Sache. Oft gehe ich spät abends los, manchmal renne ich zur Arbeit. Die LDL am Wochenende sind am schwierigsten. Oft laufe ich diese schneller als gut ist, damit ich schneller zu Hause bin. Das ist der Preis, denn ich aber gerne zahle. Ich kann JETZT laufen, bin jetzt GUT DRAUF und hey, wer weiß schon was morgen ist. Wenn ich irgendwann so richtig am Arsch bin, todkrank oder sowas, dann möchte ich die Gewissheit haben, gewisse Dinge im Leben einfach durchgezogen zu haben, und zwar zu 100 Prozent.