Der (für mich) perfekte Laufrucksack
Ich schreibe selten über Ausrüstung, weil ich etwas so Einfaches wie das Laufen auch einfach halten will. Und dennoch braucht man manchmal einfach ein paar Sachen, die das Leben leichter machen. Wenn ich mich für einen Marathon fit mache, dann laufe ich ziemlich oft den Weg zur Arbeit und zurück. Diese Strecke eignet sich hervorragend für die Trainingseinheiten zwischen den schnellen Zehn- bis Fünfzehnern, den noch schnelleren Intervalleinheiten und den langen Läufen. Und dafür muss man gezwungener Maßen sein Hab und Gut auf dem Rücken herumtragen. Sehr lange musste dafür ein einfacher Sportbeutel herhalten – dumm wenn es regnet. Und sehr lange auch mein Wanderrucksack, den ich mir mal für fünf Euro in China gekauft habe. Der aber baumelte ständig wie wild hin- und her und verursachte schon die ein- oder andere, ziemlich miese Schürfwunde. Also kam der Tag, als ich die Nase gestrichen voll hatte, meinen Rechner anmachte und mich auf die Suche nach etwas Vernünftigem machte. Ich wurde fündig!
Worauf kommt es (mir) an
- Fassungsvermögen: Nicht zu viel, nicht zu wenig Fassungsvermögen. Kleidung, Schuhe, Jacke, Handy, Duschzeug, das muss rein! Viele Laufrucksäcke scheiden da sofort aus. 12 Liter reichen nicht, es müssen 20 sein. Keinesfalls aber mehr, sonst wird es eben zu groß, baumelt rum und noch schlimmer, reibt am Übergang von Hose zu Oberteil.
- Perfekte Justierbarkeit: Der Rucksack muss während des Laufs justierbar und somit an jede Situation anpassbar sein. Sprich: Habe ich wenig dabei, muss ich ihn enger an mich heranziehen können
- Taschen, Taschen, Taschen: Der Rucksack soll sich auch für lange Läufe eignen. Das heißt, ich möchte außer den Rucksack sonst nichts mitnehmen. Getränkeflaschen müssen da reinpassen und gut sitzen, das Handy muss griffbereit sein, falls ich mir mal das Bein breche oder so, was ich natürlich nicht hoffe. Es sollte eine Vorrichtung für eine Trinkblase geben, für die langen Läufe. Und all das muss gut erreichbar sein, stets griffbereit.
- Wasserdichtigkeit: Die meisten Rucksäche sind das nicht. Auf einen separaten Überzug habe ich keine Lust, wer hat das schon?
- Er muss auch gut aussehen: Weiterhin habe ich keine Lust, wie ein bunter Papagei herumzurennen. Einigermaßen gut aussehen sollte er also auch.
- Ein Allrounder: Ich bin Marathoni, (noch) kein Ultraläufer. Aber falls ich mal einer werden sollte, dann möchte ich später keine weitere Anschaffung tätigen.
Zu hohe Ambitionen?
Es gibt tatsächlich einen Ruckack, der all das kann, und eigentlich sagt dessen Namen auch schon alles:
- SCOTT Pack Trail Kinabalu TR’ 20 Trailrunningrucksack (ich verlinke später auf das Produkt)
Stauraum
20 Liter fasst der Rucksack und damit passt alles rein, was ich für die Arbeit an Klamotten und zum Duschen brauche. Ein bisschen auswählen muss man allerdings schon. Mit dem dicksten Wintermantel und den größten Schuhen wird es knapp. Dann bräuchte man einen größeren Rucksack, was hinsichtlich dem Sitz auf dem Rücken und dem Halt kritisch wäre.
Taschen, Taschen, Taschen
Davon hat dieser Rucksack eine Menge. Das Hauptfach ist zunächst einmal in zwei Teile unterteilt. Es gibt an der gepolsterten Rückenseite weiterhin eine Aussentasche für eine Trinkblase, deren Schlauch durch Schlaufen nach vorne geführt werden kann. Es gibt zwei Seitentaschen, geeignet für Trinkflaschen oder – hier hat man an die Ultraläufer und Wanderer gedacht – Gehstöcke, die mittels einer zusätzlichen Lasche hier befestigt werden können. Auch an den Vordergurten hat man an die Ultraläufer gedacht. Diese sind von den Westen inspiriert, die bei einem Ultramarathon gerne getragen werden. Ganze sieben Taschen findet man nur in den Gurten. Zwei Flaschen, Handy, Obst, hier findet alles Platz, was man stets griffbereit haben muss.
Sitz und Halt
Durch zwei Riemen an der Brust lässt sich der Rucksack in Querrichtung justieren. Die Längsriemen sind in den Gurten versteckt und durch diese lässt sich das Gepäck nach oben oder unten hin festziehen. So wackelt nichts, egal, ob der Rucksack nun voll ist oder nicht. Die Einstellung lässt sich mühelos im vollen Lauf ändern. Und, ganz wichtig: der Rucksack sitz hoch, weit über dem Gesäß. So reibt dieser nicht am Übergang von Hose und T-Shirt, was extrem unangenehm ist. Da spreche ich aus Erfahrung.
Multifunktionalität
Da Gehstöcke, Flaschen und eine Trinkblase mitgeführt werden können, ist der Rucksack meines Erachtens für den Ultramarathon bestens geeignet. Da er viel Stauraum hat und wasserabweisend ist, – die meisten Rucksäcke sind das nicht – ist es ein super Teil, um zur Arbeit und zurück zu laufen. Zum Radfahren und Wandern oder Schwimmbad passt auch alles rein. Und da er zudem noch gut aussieht, schlicht ist und zudem auch noch verhältnismäßig preiswert, bereue ich den Kauf noch keine Sekunde. Meinerseits also ein klare Empfehlung für alle Läufer, die mit einem einzigen Rucksack viele Dinge machen wollen.
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- Herbert Steffny: Das große Laufbuch
- Running Buddha
- Haruki Murakami: Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede
5 Kommentare
Dana
Danke für diesen tollen Blog-Artikel. War sehr hilfreich für mich.
MaSan
gerne doch!
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