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Vorbereitung auf meinen ersten Ultra-Trail-Marathon

Wie bereitet man sich vor auf einen Ultramarathon – präziser: einen Berglauf über 51 Kilometer Länge und knapp dreitausend Höhenmeter in den Vogesen? Ganz ehrlich, ich habe davon nicht wirklich Ahnung. Das Einzige was ich weiß – vor nicht allzu langer Zeit musste ich einen Lauf dieser Kategorie abbrechen. Ich habe sehr lange in ziemlich großen Städten gelebt, in FLACHEN Städten. Wenn da über das Jahr hinweg mal dreitausend Höhenmeter zustande kamen, dann war das viel. Ich wurde zu einem, wie ich finde, ganz akzeptablen Marathonläufer über die Zeit. Beim Marathon kenne ich mich aus. Ich weiß, wie man dafür trainiert, weiß, wie man den läuft, wie man den angeht. Nun – Bei einem Berglauf ist das etwas ganz anderes.

Dieses Jahr habe ich bereits mehr als zehntausend Höhenmeter auf dem Tacho. Das ist nicht viel für einen Bergläufer, aber viel für ein Typ wie mich. Meine ganze Physis ist ausgelegt auf flach, auch wenn ich im Prinzip aus dem bergigen Pfälzer Wald, wo ich seit langer, langer Zeit wieder lebe, stamme, hier aufgewachsen bin. Meine neue Stadt Landau liegt in der Weinebene unweit des Haardtrandes, jenen Hügeln, die urplötzlich aus der Ebene emporwachsen und bis in die Vogesen reichen, oder anders gesagt, sich mit Ihnen vereinen, zu ihnen werden. Hier habe ich meine Longruns trainiert die letzten Wochen. Samstagmorgens um sechs Uhr ging es los, mit Laufstöcken und Rucksack bewaffnet, aus der Dunkelheit in den anbrechenden Tag hinein, und rein in den Wald, in diese Berge hier.

Am Anfang hatte ich richtig Probleme. Ich bin ein Typ, der es gewohnt ist, gleichmäßig zu laufen. Hier ging es gleich zu Beginn 250 Meter hoch, dann runter, wieder hoch. Nach 1.000 Höhenmetern waren meine Beine erledigt, ich war erledigt. Knappe dreißig Kilometer und 1.500 Höhenmeter, dafür brauchte ich locker viereinhalb Stunden. Nachdem ich das aber Woche für Woche wiederholte, lief es letztes Wochenende sehr gut. Ich schraubte die Distanz auf 32K und legte über 1.800 Höhenmeter zurück, Gehpausen brauchte ich wenige und die Physis gegen Ende war gut.

Ein Trailläufer war ich schon immer, auch ein recht schneller. Bei meinen wenn auch wenigen Läufen im Rahmen des Wasgaucups hier in der Gegend war ich fast immer in den Top Ten, einmal auf dem Podest, aber das waren Distanzen über 10K, die man durchballern kann. Nächste Woche geht es zum TRAIL DU GRAND BALLON, wo ich wenn es gut läuft meine ersten UTMB-Punkte sammeln werde. 51K, 3.000 Höhenmeter, für mich ist das ein Haufen Holz, eine riesen Herausforderung. Ich liebe die Vogesen! Am Le Treh flog mein Das früher immer Gleitschirm. Ich kann mich an Nächte im Zelt und im Camper dort erinnern in dieser Wildnis, die diese Gegend noch immer ist. Alles ist rauer, wilder, höher als hier, es ist ein besonderes Flecken Erde, den ich von neuem erkunden will. Ich möchte nicht zu den großen Rennen, nicht in den Flieger. Ich habe eine Affinität zum Trail, zum Traillaufen, zur Natur, und zum Schutz dieser. Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber für mich ist es irgendwie ein Konflikt, etwas nicht stimmiges, zu einem Trailrennen in ein anderes Land zu fliegen und dabei so viel kaputtzumachen, um dann dort die Natur zu bewundern, die ich selbst zerstöre. Ich nehme mich da selbst nicht aus, bin ich salbst doch genug herum gegurkt. Zeitgemäß ist das jedoch nicht mehr und ich finde, es gehört irgendwie dazu darüber nachzudenken, über den eigenen Footprint auf der Welt, wenn man ein Trailläufer ist.

Aber das ist ein anderes Thema, ich wollte es mal gesagt haben und lasse es dabei! Jedenfalls gibt es in den Vogesen ein Haufen cooler Rennen und ich habe vor, es nicht bei diesem einen zu belassen. Nächste Woche geht es zum Grand Ballon mit ein Haufen sportverrückter Franzosen und ich habe richtig Bock drauf. Wünscht mir Glück, ich werde es brauchen!

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