Der WINGS FOR LIFE WORLD RUN geht in die 11. Runde
Anmerkung zu Beginn: Das Bildmaterial stellte mir Björn von CITYBEAMKOMMUNIKATION zur Verfügung.
Am 5. Mai 2024 werden wieder hunderttausende Läufer*Innen auf dem ganzen Planeten gemeinsam starten und ihren Lauf jenen widmen, denen es nicht vergönnt ist, überhaupt zu laufen. Seit dem ersten Lauf im Jahr 2014 kamen auf diese Weise bereits über 40 Millionen Euro zusammen, erlaufen und gespendet von weit über einer Million Läufer*Innen aus knappen zweihundert Ländern. Das gesamte Geld – und damit sind wirklich 100 Prozent gemeint – fließt in die Rückenmarksforschung, die ganze Orga zahlen Red Bull und weitere Partner.
„Dieser Tag bedeutet uns so viel. Jedes Jahr unterstützen uns abertausende Menschen auf der ganzen Welt und machen den Wings for Life World Run zu etwas Einzigartigem: zu einem Tag der Hoffnung. Gemeinsam können wir die Medizingeschichte umschreiben und Querschnittslähmung heilbar machen.“
Anita Gerhardter, CEO der Wings for Life Stiftung(Link)
Der größte Lauf der Welt
Mehr als 200.000 Läufer starteten letztes Jahr, 30.000 davon allen in Deutschland. Es gibt keinen Lauf, der mehr Läufer*Innen an den Start bringt. Das Großartige – alle Läufer*Innen, egal wo auf der Welt, starten zeitgleich für die gemeinsame Sache, nämlich für die Suche nach einer Lösung zur Überwindung der Querschnittslähmung. Das macht diesen Lauf auch zu einem Lauf der Hoffnung und mich unheimlich stolz auf diese Community, der ich, der wir alle angehören. So individuell unser Sport auch ist, ist es nicht unglaublich, was wir RUNNER immer wieder auf die Beine stellen? Das Gefühl, als ich bei meinen zwei bisherigen Teilnahmen allein mit Kopfhörern loslief, war ein ganz besonderes, weil ich wusste – hunderttausende Mitstreiter fühlen gerade genau dasselbe wie ich.
Auch Kritik muss erlaubt sein
Klar gibt es Kritik an dem Lauf. SIT N’ SKATE beispielsweise mag es nicht, dass ausschließlich die Heilung propagiert wird und eine Behinderung durch so eine Aktion als Defizit wahrgenommen werden kann bzw. wird. Andere wünschen sich, dass man das Geld besser für mehr Barrierefreiheit, Rollstuhlversorgung und ein positives Bild von Rollstuhlfahrern einsetzen würde, da es eine vermeidliche Wunderpille nun mal nicht gibt und auch nie geben wird. Wiederum andere verweisen auf eine nicht zeitgemäße Gegenüberstellung von DEN GESUNDEN und DEN KRANKEN und verweisen auch mal auf den Fakt, dass zum Beispiel der Marathon-Weltrekord des Schweizer Rollstuhlfahrers Marcel Hug mit 1:17:47 weit unter jenem von Eliot Kipchoge liegt. Ich finde, an solchen Aussagen ist durchaus etwas dran und vielleicht könnte man sich mal überlegen, den Einsatz des Geldes zu variieren. Ich für meinen Teil bin dabei, weil es mir schlicht darum geht, dass hier etwas bewegt wird, dass hier was rum kommt, etwas gemacht wird und ein Gefühl für Gemeinschaft entsteht, das diese Welt dringend braucht.
Bist DU dabei?
Die Anmeldung für den Lauf ist ab sofort auf www.wingsforlifeworldrun.com möglich. Start ist der 5. Mai 13 Uhr MEZ und sowohl die Länge als auch die Strecke deines Laufs ist individuell. Du bestimmst, wo du läufst und wie lange. Die App installiert, geht es es um dein individuelles Rennen gegen das virtuelle Catcher-Car, das nach einiger Zeit nach deinem Start den Motor anlässt und dich einholt. Mancher Läufer wird nach fünf Kilometern eingeholt, ein anderer nach 50, völlig egal. Das impliziert, dass du bei deinem Lauf Handy und Kopfhörer dabei hast. Toll ist dabei, dass das Renen life inszeniert und dadurch zu einem echten Erlebnis wird. Wer nicht alleine laufen möchte, für den ist vielleicht der immer größer werdende FLAGSHIP RUN in München was, bei dem mehr als 10.000 Läufer*innen starten. Daneben wird es viele APP-RUN-EVENTS geben. Weiterhin ist es möglich, dich einem Team anzuschließen und unter einer Flagge zu laufen. Ich habe das Team UNITED RUNNERS angelegt und würde mich freuen, wenn du dabei bist!
2 Kommentare
David Lebuser
Vielen Dank für die Erwähnung im Beitrag und das Sehen unserer Kritik. Wir bitten zu beachten, dass es sich bei uns auch um einen über 6 Jahre alten Artikel handelt und auch wenn sich unsere Einstellung nicht groß geändert hat, so haben wir aktuell nicht die Zeit um uns mit den Entwicklungen zu beschäftigen und können nicht sagen, ob wir heute etwas weniger Kritik üben würden oder nicht. Forschung ist gut und wichtig, aber auch hier wissen wir nicht, und haben schlicht nicht die Zeit, zu prüfen ob die geförderten Forschungen vielversprechend und transparent sind. Sich in einem inklusiven Event gemeinsam eine gute zeit zu geben ist mit Sicherheit nicht zu kritisieren, lediglich die ggf. immernoch defizitäre Berichterstattung und Kommunikation, sowie Einsatz der Mittel. Aber nochmals: wir wissen grad nicht wie der Stand dazu ist und wir nutzen unsere Zeit gerade lieber für eigene Projekte mit denen wir wirklich etwas bewirken können, wenn auch mit viel weniger Reichweite als die Stiftung eines weltweiten Konzerns.
MaSan
Hallo David,
herzlichen Dank für das Feedback! Ich gebe offen zu, dass ich mich mit dem Theme der Verwendung der Mittel und Stand der Forschung nicht beschäftigt habe und im Prinzip tatsächlich einem Konzern vertraue, dass er das tut, was er verspricht. Auf der Website von Red Bull ist folgendes zu lesen: “100% aller Startgelder fließen in die Rückenmarksforschung und unterstützen das gemeinsame Ziel zur Heilung von Querschnittslähmung.” Gehst man auf die Website von Wings for Life, stößt man auf eine ähnliche Aussage: “100% der Teilnahmegebühren und Spenden fließen in Forschungsprojekte, die von Wings for Life unterstützt werden”. Daneben ist dort ein Link platziert, der auf Studien verweist, und zwar der folgende: Scrollt man dort runter, kann man auch lesen, dass es sich bei Wings for Life um eine “Staatlich anerkannte, gemeinnützige Stiftung” handelt. Mir hat das als Info gereicht, um zu sagen, HEY, DA MACH ICH MIT. Und warum sollte ein Unternehmen, wenn auch ein Weltkonzern, auf dünnes Eis begeben dich falsche Angaben, die das Potential haben, einen Skandal auszulösen? Einzelne Studien habe ich mir nicht durchgelesen! Jedenfalls hoffe ich, dass das alles seine Ordnung hat, denn noch glaube ich an das Gute auf dieser Welt.
Lieben Gruß
Martin