Auf nach SÜDFRANKREICH – ein Familien-Roadtrip
Drei Wochen, 4.000 Kilometer in einem Auto zu dritt, geht das? Na klar geht das! Aus meiner Kindheit gehört diese Art des Reisens zu meinen lebhaftesten Erinnerungen. Immer schon hatte mein Dad einen VW-Bus, damals einen California mit Ausklappdach. Und in diesem Bus fuhren wir, meine Eltern, ich und meine Geschwister, jedes Jahr nach Südfrankreich. Flugreisen konnten wir uns nicht leisten, ein Hotel auch nicht. Der VW-Bus war unsere Möglichkeit – unsere einzige Möglichkeit – in den Urlaub zu fahren. Und wir liebten es! Es versteht sich von selbst, dass die Leute, die wir dann an unserem Zielort Saint Andre Les Alps antrafen, unseres Schlages angehörten. Wir waren, wenn man so will, alle in derselben Kaste und der Bus – der VW-Bus – war Symbol dessen. Ein Symbol der Hippies, der Ausreißer, der anderen Familien, ja, DER ARBEITER! Ein Symbol jener, die nicht dem Klischee der Bilderbuchfamilie entsprachen, jener Familie mit Sohn, zwei Jahre jüngerer Schwester, dem im Büro arbeitenden Papa mit BMW und der schicken Mama, die die Sprösslinge in der Limousine zur Grundschule vorfährt. Einer Familie eben, die NEVER EVER den Urlaub auf einem Campingplatz verbracht hätte.
Heute ist das anders, ganz anders. Campen ist en vogue und der Bulli ist Symbol dessen. Früher Mobil der Arbeiter, ist er jetzt ein LUXUSGUT, den herkunftsunabhängig JEDER HABEN WILL. Damals günstig zu haben, kostet ein T7 heute locker 80.000 EUR, mit Sonderausstattung noch viel mehr. Ein alter Bulli – unbezahlbar! Man will gesehen werden, sich damit ausdrücken. In die Ausstattung von VW-Bussen werden zehntausende Euro investiert, jedes Detail muss passen. Aus kleinen Gasherden sind Luxusküchen geworden und die schlichte Cafetera ist Espresso-Maschinen aus Edelstahl gewichen. Auch die ganze Atmosphäre auf vielen Campingplätzen ist heute eine andere. Wenn man des morgens aufwacht und beim Frühstücken zusehen muss, wie gelangweilte Rentner stoisch ihre 100.000 EURO-Wohnmobile an die Kupplungen ihrer dazugehörigen Luxus-SUV steuern, dann fühle ich mich fehl am Platz. All das schreckt mich ab und ich halte u.a. genau das für den Grund, dass heute in den meisten Ländern Europas nicht mehr frei gecampt werden kann. Warum – weil was zu holen ist, und zwar richtig! Aber hey, das ist der Lauf der Zeit, schade finde ich es trotzdem. Denn es geht auf Kosten des Mythos, der der VW-Bus einmal innehatte, des echten Mythos!
Wie dem auch sei: Diesen Spätsommer war ein älterer T4 California das Mittel der Wahl für uns und hey, ich kann sagen, wir haben es zumindest im Ansatz so hingekriegt haben wie früher, wie damals mit Mum und Dad. Einfach, ohne viel Schnick Schnack, ohne Gedöns, ohne Luxus, ohne Edelstahl-Espressomaschine – ohne DEN GANZEN SHIT! Mit viel Spontanität und einem Gefühl der Freiheit, wie ich es von früher kannte. So, und wer möchte, den nehme ich jetzt mit nach Südfrankreich.
Unsere Route
Unser Plan ist eigentlich kein Plan, sondern lediglich eine grobe Vorstellung. Das ist ein Roadtrip und wir sind frei! Aber eine Richtung muss man ja anpeilen, und da es ja schon Herbst ist, ist Süden immer gut. Wir peilen Perpignant an, irgendwo da unten zwischen Mittelmeer und Pyrenäen. Der Weg dorthin wird uns durch reizvolle Provinzen führen, durch die Vogesen, den Jura, die Auvergne, die Ardèche, die Cervennen und die Carmargue. So der grobe Plan. Wie es tatsächlich gekommen ist, erfahrt ihr jetzt.
Tag 1: Auf in die Vogesen
Von Berlin zur französischen Grenze, das ist mit knappen 700 Kilometern schon fast unverschämt weit, und so statten wir meiner Heimat im Pfälzer Wald einen Kurzbesuch zur Rast ab. Am nächsten Tag geht es dann über die Grenze bei Weißenburg und sofort sieht alles anders aus, die Straßenmarkierungen, die Schilder, die Häuser, alles – endlich Urlaub! Das Erste was wir machen – eine Tankstelle suchen. Es ist ja die Zeit, in der aufgrund des Ukraine-Krieges die Spritpreise in Deutschland hochgehen, während sie in Frankreich gedeckelt und viel niedriger sind. Deshalb tanken wir natürlich erst jetzt, sind aber, wie wir an der Tanke merken, nicht die Einzigen. Dort nämlich ist ein regelrechtes Verkehrschaos. Vor allem Dieselfahrer (wie wir) sind teilweise weit an diese Tankstelle gefahren, weil dieser anderorts schon leergekauft ist. Wir haben also wirklich Glück, dass wir hier nach langer Zeit tatsächlich den Tank vollmachen dürfen.
Aus dem dichten Pfälzer Wald ist nun eine Landschaft aus Weinstöcken geworden und wir tuckern entspannt die Landstraße entlang über Géradmer schnurstracks in die Vogesen. Zum ersten Mal nutzen wir hier die Park4Night-App und suchen einen Campingplatz nahe Ronchamp, unserem ersten Ziel. Wir werden fündig mit dem Campingplatz de la Broche in dem winzigen Örtchen Fresse, zu dem wir uns über viele Serpentinen in die Höhe schlängeln. Hübsch an einem kleinen Tümpel gelegen, schlagen wir dort für nur 11 Euro unserer Quartier auf. Zum ersten Mal klappen wir das Dach unseres T4 auf, hängen das Vordach auf und entzünden die Herdplatte, während sich langsam der Abend über die Wälder legt und ein Stern nach dem anderen zu funkeln beginnt.
Tag 2: Von Ronchamp gen Lyon
Vom Campingplatz nach Ronchamp ist es nur ein Katzensprung. Schon sehr lange wollte ich einmal hierher kommen, aber da dieser Ort nun mal liegt, wo er liegt, kommt man hier eben nicht alle Tage zufällig vorbei. Heute ist es soweit. Der Grund, warum wir hier sind, ist die Kirche Notre Dame du Haut. Diese wurde vom Architekten Le Corbusier in den 50er Jahren gebaut. Es handelt sich um eine ganz besondere Kirche, denn Le Corbusier gehört bis heute zu den bedeutendsten Architekten aller Zeiten. Beispielhaft sei erwähnt, dass es ohne ihn das unsererseits bekannte Bauhaus nie gegeben hätte. Le Corbusier brach mit der Jahrhunderte währenden Methodik des Bauens radikal und leitete eine neue Ära ein mit seinem sogenannten 5-Punkte-Plan. Fortan wurden beispielsweise Decken nicht mehr von den Außenwänden getragen, sondern von einem Stützenraster. Durch dieses Raster nun wurden die Grundrisse, wie man so schön sagt, “frei”. Was das bedeutet, kann man sehr gut an der Kirche Notre Dame du Haut erkennen, die gewiss nicht aussieht wie eine übliche Kirche. Die wahre Genialität des Baus offenbart sich im Innern, wo sich ein regelrechtes Lichtspektakel ereignet. Denn das war die Architektur für den großen Architekten, die Lenkung von Licht. Steht man vor dem Altar, welcher vom Zenit-Licht fast mystisch erleuchtet wird, besteht tatsächlich eine Art Verbindung zum Himmel.
Alle Wege führen über Lyon. Jedenfalls ist das so, wenn man runter in den Süden will. Wir fahren nördlich an Lyon runter, stets auf kostenfreien Landstraßen mit Tempo 80, reicht uns! Der ganze Weg dorthin ist geprägt von landwirtschaftlichen Flächen links wie rechts. Hier mal ein Dorf, da eins, Strecke machen ist das Stichwort. Es ist viel los hier, den alle Urlauber fahren hier rum am Drehkreuz Lyon. Benelux-Urlauber und Engländer kommen aus dem Norden, Deutsche, Schweizer und Franzosen aus den Osten, und so gut wie alle legen irgendwo bei Lyon eine Rast ein. Wir versuchen so weit zu fahren wie nur möglich und suchen uns den Ort Tournus für eine Rast aus, den wir über Park4Night finden. Der Campingplatz ist nicht sehr reizvoll, aber sicher. Und Sicherheit ist ein Thema in Frankreich, vor allem in und um Städte wie Lyon oder Montpellier. Dass hier so viele Kameras rumhängen hat sicherlich einen Grund, und deswegen nehmen wir diesen Campingplatz, wie er ist. Tournus ist im Übrigen ein hübsches, an einem tollen Fluss gelegenes, kleines Städtchen mit schönen Altbauten und einer riesigen, alten Kirche. Am Morgen auf der Suche nach einem Baguette radeln wir durch die Straßen und es gefällt uns gut, was wir sehen. Bei Frühstück beobachten wir nicht ohne ein Schmunzeln die vielen Rentner, die ihre sündhaft teuren Wohnmobile mit Fernsteuerung an die Anhängerkupplung heran steuern, und dann geht es auch für uns Langschläfer weiter. Weiter, weiter gen Süden!
Tag 3: In die Auvergne
Wir fahren gen Südwesten, wo am Horizont schon seit einer Weile das französische Zentralmassiv in die Höhe ragt, über Saint-Etienne in die Auvergne. Einst vulkanisch, werden die einstigen Vulkanhügel von Wiesen und Blumen überzogen, durch die sich mäandernde Straßen schlängeln. Und auf denen tuckern wir entlang in den Ort Chilhac, ein wunderschönes, mittelalterliches Dörfchen, das ganz verwunschen über einem Fluss auf einem Hügel thront. Am Fuße suchen wir den Campingplatz Au Fil de L’eau auf, ein mega entspannter Ort, den wir im Buch WILD SWIMMING (Werbelink) entdecken, sehr empfehlenswert! Außer uns sind nur zwei weitere Camper da, und wir parken unsere “Ronja” am Ufer des Flusses Allier, der sich hier durchschlängelt, irgendwo auf der riesigen Wiese unter den Bäumen. Es ist wunderschön hier! Ja genau, “Ronja” heißt unser Bulli und ja – ein Bulli benötigt einen Namen. Und ja – zwingend!
Einige der schönsten Dörfer Frankreichs befinden sich hier und am nächsten Tag schauen wir uns eines von ihnen an – Lavaudieu. In dem mittelalterlichen Dorf scheint die Zeit wie stehengeblieben zu sein. Auf dem weiteren Weg fahren wir noch an einem weiteren Dorf vorbei – Arlempdes, und es geht weiter für uns in eine andere, wilde Provinz, die Cervennen.
Tag 4: Die Cervennen
Wir verlassen die Auvergne und alsbald geht es schon wieder hinauf in die Höhe in den Parc National des Cévennes. Serpentine nach Serpentine und unser T4 kämpft und kämpft sich hinauf. Wir werden wirklich von allen überholt, denn der T4 hat schließlich nur knappe 80PS. Aber das ist egal, denn wir sind gechillt drauf und haben gute Musik dabei! Was wir hier sehen ist grandios, die Straße ein Traum. Aus den vulkanischen Hügeln der Auvergne sind schroffe Felsen geworden, und aus sattgrünen Wiesen dichte Wälder, soweit das Auge reicht. Bei einem Roadtrip ist die Straße der Urlaub, der Blick die Erholung, die Straße das Zuhause. Und hier durch die Pampa zu fahren ist einfach grandios. Es geht so hoch hinauf, dass die Vegetation schon fast verschwindet, und wir durchqueren eine einsame, verwunschene Landschaft. Wo es hochgeht, da geht es auch wieder runter, eine Serpentine nach der anderen. Wir steuern dem Städchen Florac entgegen, das in unserer Michelin-Karte (Werbelink) schön grün umrahmt ist, wie so viele Orte hier. Grün bedeutet, so wie bei den Straßen auch, dass es sich um ein schönes Städtchen handelt. Und dem ist auch so. Wir parken den T4 und schlendern durch die hübschen Gässchen, machen ein Café ausfindig und beobachten das kunterbunte Treiben, das sich auf der Straße abspielt. Als wir losfahren, greifen wir wieder zu unserem Büchlein Wild Swimming, das einmal mehr ein Ass aus dem Ärmel zaubert, nämlich den Campingplatz Chantemerle, nicht weit weg von Florac. Hey, was soll ich sagen. Dieser Campingplatz – der ist wie früher. Wunderschön an einem Flüsschen gelegen, in dem man sogar baden kann, gemütliche Besucher, keine Luxuswohnwägen, und ein gemütliches, kleines Restaurant mit Plastiktischen, das die Besitzer selbst betreiben. Wir haben Glück, heute ist Pizzatag. Ohnehin kommt es uns so vor, als sind die Frazosen versessen auf Pizza überall. Viele Franzosen gesellen sich zu uns zum Abendessen. Wir bestellen Pizza, Orangina, Wein und Bier und haben einen traumhaften Abend , während sich der Abend über den Wald legt, der Fluss im Hintergrund rauscht und die bunte Lichterkette zu leuchten beginnt. Später bereite ich den Bus für die Nacht vor, klappe das Dach hoch und die Rückbank zum Bett um. Es ist wie in meiner Kindheit.
Tag 5: In die Carmargue
Vor Montpellier wurden wir von allen Seiten gewarnt – heißes Pflaster! Autos werden abgefackelt oder geklaut, Gas in den Auspuff gesprüht, solche Sachen. Als wir die Cervennen rausfahren gen Süden, da bereite ich mich mental auf Krieg vor, aber hey, mir wird ganz warm ums Herz. Kaum sind wir aus den Bergen raus, ist keine Wolke mehr zu sehen, nur der blaue Himmel und die leuchtende Sonne, die die Welt satte 30 Grad erwärmt. Um uns herum sind keine Berge mehr, sondern Weinfelder soweit das Auge reichte, in denen hier und da verwunschen Weingüter stehen. Es ist einfach herrlich hier und das passt gar nicht zum Alarmmodus, denn ich würde am liebsten alle umarmen. Die Tage zuvor waren auch wunderschön, aufgrund der Weite, der Einsamkeit, der Natur. Aber das jetzt ist so ein richtiges Urlaubsfeeling. Sonne, Strand, Meer, Caipirinhas, so was in der Art. Wir streifen Montpellier nur – sollen die doch bitte einen anderen T4 abfackeln, aber nicht unserer Ronja – und fahren weiter an die Küste, in die wunderschöne Carmargue. Hier gibt es keine Campingplätze mehr, hier gibt es Event-Campingplätze, mit Schwimmbädern, Rutschen und teuren Restaurants. Auch die Preise haben mit Camping nichts zu tun, hier ist das Mittelmeer, und das zeigt sich von der schönsten Seite. Und das hat halt seinen Preis, und den zahlen wir! Nach viel Gesuche finden wir einen Campingplatz, der uns nicht arm macht, genießen die Wärme und ja, das Meer.
Hier verbringen wir einen ganzen Tag an einem Bilderbuch-Mittelmeerstrand. Die Sonne scheint unentwegt mit 30 Grad vom Himmel, wir liegen in weiß gepudertem Sand und werfen uns in das warme Wasser hinein. Es ist toll hier.
Tag 5 bis 8: Ardèche
Eigentlich war es der Plan, von hier aus weiter gen Südwesten zu fahren nach Perpigant, aber wir haben das Gefühl, das ist uns zu weit und zu viel Fahrerei. Bis jetzt waren wir immer einen Tag an einem Ort und es ging weiter. Und jetzt sehnen wir uns ein bisschen danach, auch einmal zwei oder drei Tage zu bleiben. Also beschließen wir eine Planänderung und fahren in nordöstlicher Richtung weiter mit dem Ziel der Provinz Ardèche. Wir machen einen Zwischenstopp bei Fournès auf dem zwar großen, aber schönen Campingplatz La Sousta. Es gibt aber auch einen weiteren Grund, warum wir hier sind, den Pont du Gard. Das Vers Pont du Gard ist ein römisches Aquädukt in wahnwitziger Dimension, einfach riesig. Dort verbringen wir einen wunderschönen Tag am Fluß, gehen Baden und liegen in der Sonne.
Weiter geht es zur Ardèche, jenem fantastischen Fluss, der sich mäandernd durch eine wahrhaftige Märchenlandschaft schlängelt. Wir suchen einen Campingplatz in der Nähe des berühmten Pont D’Arc, einem riesigen Felsen, durch den sich das Wasser gefressen und einen Boden gebildet hat. Das ist ein echter Tourihotspot, tausende Kajakfahrer kommen hier pro Tag vorbei, in der Hochsaison zehntausende. Und so wundert es auch nicht, dass wir hier keinen gepflegten Campingplatz finden und dennoch den gleichzeitig teuersten. Man bezahlt hier für dieses Naturwunder und wird ein bisschen abgezockt, so ist das halt. Als wir zum Pont D’Arc wandern, nehme ich meinen Neoprenanzug mit, denn das Flusswasser ist kalt. Und dann schwimme ich durch den Torbogen hindurch, klettere einen Felsen hinauf und springe ins Wasser. Großartig! Das Örtchen Vallon Pont D’Arc ist mega touristisch, weil sich von hier aus die ganze Welt in das Outdoor-Abenteuer Ardèche stürzt. Aber dennoch, ich mag das Städtchen sehr, weil es einen gemütlichen, kosmopolitischen, leicht versoffenen Vibe hat.
Tage 9 & 10: In die Rhône-Alpen
Langsam geht es schon in Richtung nach Hause. Wir möchten diesmal südlich von Lyon zurückfahren und steuern in Richtig Grenoble und damit zu den Rhône-Alpen, die wir nicht durchfahren, aber ankratzen wollen. Einen Zwischenstopp legen wir auf einem sehr hübschen Campingplatz bei Valence ein, bevor es weitergeht nach Saint-Nazaire-en-Royans. Das gute Wetter spielt uns nicht in die Karten, es wird merklich regnerischer und kälter.
Tag 11: In den Jura
Es heißt wieder: Strecke machen, heimwärts fahren, und wir möchten Station machen im Jura, das seinen Namen tatsächlich aus der Jurazeit hat. Auf dem Weg kommen wir per Zufall in die Nähe einer riesigen Tropfsteinhöhle, den Les Grottes de la Balme. Das ist zu gut, um einfach dran vorbei zu fahren und wir verbringen zwei Stunden damit, die wirklich riesige und beeindruckende Höhle zu durchwandern. Und dann fahren wir in den Jura, wo wir den traumhaften Lac de Vouglans ansteuern, zu dem hinunter das Gelände regelrecht spektakulär hinunterfällt. Nahe des Ortes Mercantine finden wir einen wirklich sehr hübschen, kleinen Campingplatz. Am Morgen danach fahren wir hinunter an den See und frühstücken dort. Und dann geht es weiter, nämlich nach Loulle. Dort nämlich gibt es etwas Einzigartiges zu sehen, Jahrmillionen alte Saurierspuren. Ja, wir befinden uns im Jura, und drei Mal darfst du raten, woher Spielberg den Namen “Jurrasic Park” hat!
Tag 12: Und wieder Vogesen
Es ist kalt geworden, bitter kalt, und müde hechelt unser T4 in die Vogesen, wo wir einen Campingplatz nahe des Grand Ballon finden, dem höchsten Berg hier. Am nächsten Tage hangeln wir uns über die berühmte Route des Crêtes in die Höhe und der Heimat entgegen. Bei Colmar entlassen uns die Berge wieder in die Sonne. Wir verbringen dort den Nachmittag in Colmar und rollen dann durch die Weinberge des Elsass der deutschen Grenze entgegen. Aber bevor wir diese passieren, kehren wir noch in Hoffen ein zum Flammkuchen essen. Wir sind nicht allein, denn heute ist mein Geburtstag und aus der Pfalz ist Besuch angereist. Und hier stoßen wir an, essen den herrlichsten Flammkuchen, den es gibt, und sind glücklich. Glücklich über einen gelungenen Urlaub, der mich persönlich ganz nah zurück zu meiner Kindheit gebracht hat. Und so ist es auch, also wir dann im Dunkeln durch den Pfälzer Wald fahren, ganz wie früher. Damals saß ich hinten und mir fielen die Augen zu, daneben meine Geschwister. vorne am Steuer meine liebe Mum. Ein Gefühl der absoluten Geborgenheit war das, ich habe es geliebt. Heute sitze ich am Steuer, mein Sohn hinten, und die Augen, die fallen ihm auch schon zu. Ich glaube, ich bin alt geworden, ihr Lieben. Ich bin froh, das zusammen mit meiner Familie gemacht zu haben, diesen Urlaub der einfachsten Art. Ganz easy war es nicht, stets unterwegs zu sein. Aber es schwang so ein großartiges Gefühl mit. Wie hieß das noch gleich, ach ja – FREIHEIT!
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Reiselektüre und Bulli-Miete
Den Bulli haben wir bei liber gemietet und würden das immer wieder machen. Nette Jungs und tolle, faire Konditionen. Zum Finden unserer Wege und Campingplätze dienten uns das Buch WILD SWIMMING, die Michelin-Karte für Frankreich sowie die APP Park4Night.