Mission Frankfurt Marathon #1 – es geht los
Zehn Wochen noch, dann stehe ich an der Startlinie in Frankfurt – hoffentlich. Dieses Jahr ist bisher alles für mich ausgefallen wegen Covid. Gut möglich, dass es mich nochmal erwischt, aber hey, so ist das halt. Dieses verdammte Virus! Deshalb nicht trainieren, kommt nicht in Frage! Freunde und Bekannte werden da sein, tolle Läufer allesamt, und alle haben richtig was vor – ich auch! Stand jetzt bin ich fit. Die VO2 Max steht hoch und schnelle Zeiten auf 5, 10 und 21K sind jederzeit spontan möglich, das passt soweit. Die letzten drei Monate waren locker mit lediglich etwa drei Laufeinheiten pro Woche, dafür aber auch viel Fahrrad und Schwimmen. Bei vielen Wettkämpfen in der Vergangenheit war ich sicherlich etwas übertrainiert. Dieses Mal werde ich erst jetzt, zehn Wochen vorher, das Pensum merklich erhöhen. Trainieren werde ich auch anders, ganz anders. Begegnungen der zufälligen Art, wie mit einem Arzt während eines Gesundheitshecks bei der Charité, haben mir die Augen wieder etwas weiter geöffnet. Es gilt letztlich, einfach die Hausaufgaben zu machen, nicht mehr und nicht weniger. Nicht mit der Brechstange zu trainieren, sondern clever, und dabei nie den Spaß an der Sache zu verlieren. Alles unter einen Hut zu kriegen – Familie, Beruf und diesen Sport – ist nicht einfach, und das muss man auch hinkriegen. Wenn ich an der Startlinie stehen werde, dann wird der Kopf die halbe Miete sein. Sich an niemandem zu orientieren außer sich selbst, wirklich aus begangenen Fehlern zu lernen und diese nicht zu wiederholen, und letztlich auch zu beißen, wenn es brutal wird, darauf wird es ankommen. Ich weiß, dass ich kann, dass in mir steckt, was ich vorhabe. Aber Theorie ist nicht real, sie ist Utopie. Ich bin erst zufrieden, wenn Dinge real passieren, alles andere ist nur ein Blick zum Horizont. Ich aber möchte Seefahrer sein, das Ding durchziehen! Alles muss passen, wirklich alles. Da ist natürlich so ein Druck, den man sich selbst auferlegt, aber den braucht es. Und dann die Coolness, einfach loszugehen, ganz ruhig, wie ein Kapitän durchs Unwetter.