Das war mein LAUFJAHR 2021
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es wird Zeit, Bilanz zu ziehen und neue Pläne zu schmieden. Läuferisch war 2021 ein ganz besonderes Jahr für mich. In einem Zug konnte ich meine Bestzeiten auf die 10K, 21K und 42K knacken, und zwar nicht nur ein bisschen, sondern wesentlich. Ich habe den Eindruck, dass man, bildlich gesprochen, immer wieder mal an einem Knoten eines langen, dicken Taus hängen bleibt. Man kommt nicht von der Stelle, was nicht schlimm ist, aber es ist so. Und irgendwann löst sich so ein Knoten und man rutscht weiter zum nächsten. Oft passiert das in einem Läuferleben nicht, aber wenn es passiert, dann ist das immer deutlich spürbar, ganz offensichtlich.
Mein Jahr 2021 in Zahlen sieht folgendermaßen aus:
- 186 aktive Tage (138 waren es im Jahr 2020)
- 225 Stunden Laufaktivität mit einem Peak im August mit 33 Stunden (2020 waren es 156 Stunden)
- 2.480 gelaufene Kilometer mit einem Peak im August mit 327K (2020 waren es 1.755K)
- 13.800 Höhenmeter (ich weiß das ist nichts aber hey, ich wohne in Berlin, da gibt es außer dem Prenzelberg nichts, was Steigung hat! Im Jahr 2020 waren es 10.800 Höhenmeter)
- 114 STRAVA-KRONEN, viele davon waren sehr hart zu holen
- 3 Marathons, darunter 1 Wettkampf (darunter meine PB beim Hamburg Marathon mit 3:12:12)
- 14 Läufe 30K bis 37K
- 11 Läufe 20K bis 30K
- 4 Halbmarathons, darunter 2 Wettkämpfe (darunter meine PB beim Berliner HM mit 1:25:27)
- 10 Speed-Läufe zw. 10K und 15K mit SUB-4-Pace, darunter 1 Wettkampf (darunter meine PB bei der Adidas Runners City Night mit 38:01)
- 14 Speedläufe 5K mit SUB-4-Pace
- 12 Intervalleinheiten
- Fastest Known Time Havelhöhenweg über 14K (3. Platz derzeit)
- Fastest Known Time Sechs Seen Grunewald Trail über 27K (9. Platz derzeit)
- Laufen für den guten Zweck: Wings for Life World Run (30K), Lauf für die Kältehilfe der Berliner Stadtmission
- 2 Helfereinsätze: Berlin Marathon, 160K Berliner Mauerweglauf
- Fahrrad: Meine Fahrten tracke ich nicht, aber ich lege die Strecke zur Arbeit IMMER mit dem Rad zurück. Ja, auch wenn es regnet und ja, auch wenn es schneit, IMMER. Wegen Corona waren das etwa 3 Tage die Woche und bei 7.5K ein Weg und etwa 45 Arbeitswochen kommen da locker 2.000 Kilometer bei raus (in Nicht-Corona-Jahren sind das etwa 3.500K jährlich)
- Schwimmen: Das kam zu kurz dieses Jahr und so kamen nur 25K dabei heraus
Die Sache mit den Zahlen
Jetzt stellt sich die Frage, was man mit Zahlen anfängt bzw. wie man diese interpretiert. Es scheint in jedem Fall einen Zusammenhang zu geben zwischen dem deutlich höheren Laufpensum (mehr Aktivitäten, mehr Kilometer, mehr Stunden), so viel ist sicher. Mit vielen Speed-Läufen konnte ich viele Reize setzen, denke ich, und in Kombi mit Intervalleinheiten erklären sich damit auch wohl die Bestzeiten auf die 10K und 21K. Was mich aber besonders freut ist das Resultat beim Hamburg Marathon. Zum ersten Mal lief ich eine Zeit, die in Bezug auf mein Tempo auf Kurzdistanzen angemessen für mich ist (finde ich). Das lässt sich nicht nur durch die genannten Zahlen erklären, sondern hat auch viel zu tun mit Laufstil, Ernährung, Kraftaufbau, Stabi-Übungen, solchen Sachen. Auch mental bin ich stärker und sicherer auf diese Distanz.
Immer höher, weiter, schneller?
Ich habe mein 40. Lebensjahr überschritten, blicke in gewissem Sinne zurück auf eine Halbzeit und nach vorne auf die nächste. Wenn man das echte Leben mit einem Marathon vergleichen würde, dann könnte man sagen: Es ist schon viel gelaufen, manches vielleicht nicht mehr zu heilen, aber es ist auch noch jede Menge drin. Ein Marathon wird in der zweiten Hälfte entschieden, das weiß man als Marathoni. Es ist nun Zeit, sich zu fokussieren und zu überlegen, was möglich ist und was vielleicht nicht mehr. Reinhold Messner, dessen Worte ich einmal im Rahmen eines Abends am Lagerfeuer auf Schloss Sigmungskron in Südtirol lauschen durfte, ist auf diese Angelegenheit vertieft eingegangen. Den Erfolg seines Lebens verdanke er demnach stets dem Vermögen sich einzugestehen, zu alt für bestimmte Leistungen zu sein, diese Sache in der Folge hinter sich zu lassen und sich für etwas Neues zu begeistern. Aus dem Extremkletterer wurde ein Bergsteiger, aus diesem ein Durchquerer der Extremebenen, aus diesem schließlich ein Museumsbetreiber. Eine Sache wie das Extremklettern in einem nicht mehr passenden Alter fortzuführen bezeichnet er als töricht, als dumm, Messner eben. Man kann jetzt eine Sache wie Laufen nicht mit Klettern vergleichen, das ist klar, aber dennoch steckt in Messners Worten so etwas wie eine universale Wahrheit.
Es geht nicht immer bergauf, sondern irgendwann bergab
Ganz bestimmt macht sich mein Körper gerade daran, einen U-Turn einzulegen und die ersten Meter dem Greisentum entgegen zu rollen. Dennoch sind dieses Jahr Bestzeiten gefallen, was irgendwo bedeutet, dass es immer noch vorwärts zu gehen scheint. Langsamer zwar, aber es geht vorwärts. Irgendwann werden sich Leistungssteigerung und altersbedingter Leistungsabfall begegnen und letzteres wird ersteres mit in die Tiefe reisen. Dass das kommt ist sicher, und dass das bald kommt ist es auch. Ich denke, das ist eine erbarmungslose Realität im Leben. Das Alter ist ein Massaker, schreibt Philip Roth in EVERYMEN und fuck, wenn er das schreibt, dann wird es wohl auch so sein. In diesem Sinne freue ich mich, dass ich immer noch bergauf rolle, langsamer zwar, aber immer noch bergauf. Noch spüre ich den Fahrtwind, ehe es bergab geht. Und so lange das so ist, werde ich auch weiterhin versuchen, schneller und besser zu werden. Töricht wäre es aber zu denken, dass das immer weitergeht und ich in einer Sache wie einem Wettkampf gegen zehn Jahre jüngere bestehen kann bzw. eine Chance habe. Dem ist nicht so. Ich glaube was das Laufen angeht ist es langsam an der Zeit, mich auf jene Dinge zu konzentrieren, die zu meinem Alter passen, den Marathon und mittelfristig Distanzen darüber. Ich merke einfach, dass auf kürzere Strecken immer weniger geht und wenn überhaupt, dann nur mit enormen Einsatz, während Jüngere das ganz locker hinkriegen.
Und nächstes Jahr
Der Marathon steht im Fokus, ganz klar, beginnend mit dem Südliche-Weinstraße Marathon im Frühjahr und wahrschl. einem Bestzeitversuch im Frankfurt, schauen wir mal. Weiterhin möchte ich einen ersten Ultra laufen und habe dabei den Rennsteig im Fokus. Schauen wir mal!
Fragen, Anregungen? Schreib mir!
9 Kommentare
Stephan Hempel
Da geht noch was! Bin meine Marathon Bestzeit mit über 50 gelaufen (2:50). Dieses Jahr über 4000km, bin jetzt 60.
MaSan
Hi Stephan,
das tut gut zu hören, was du da schreibst! Eine 2:50 auf die 42 ist so heftig, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das ist… und das mit über 50, Wow!!! Ich gehe dann mal davon aus, dass du die 42 zehn Jahre jünger wohl noch 15 Minuten schneller gelaufen wärst, oder? Wobei man das wahrscheinlich gar nicht so pauschal sagen kann. Wärst du früher so ambitioniert gelaufen, vielleicht würdest du es heute ja gar nicht mehr machen, oder? Läufst du mit 60 eigentlich immer noch sub 3 bzw nah an der 3, also auf die 42K? Das würde mich interessieren! Dein Beispiel zeigt irgendwo, dass was dran sein muss an der These, dass man durch das Laufen dem Alter davon rennen kann. Fußballspieler mit 60 sehen 10 Jahre älter aus und können meistens gar nicht mehr laufen (-;
Liebe Grüße
Stephan Hempel
Hallo MaSan,
bei mir war es so, dass ich erst mit 40 mit dem ernsthaften Lauftraining begonnen habe, vorher nur unregelmäßiges Joggen. Konnte mich relativ schnell auf Marathon-Zeiten um 3 h steigern. Dann in der M45/M50 insgesamt 15 Mal sub 3 und einige Male wenige Minuten oder Sekunden drüber. Habe dabei verschiedene Trainingspläne ausprobiert, am besten bin ich mit den Greif-Trainingsplänen gelaufen, die allerdings auch recht anspruchsvoll sind. In der M 55 kamen dann leider gehäuft Verletzungen am Bewegungsapparat dazu, die mich jedes Jahr einige Wochen vom Training abhielten. In der Zeit habe ich keine für mich guten Zeiten erreicht. Momentan läuft es wieder gut, daher sind auch wieder höhere Umfänge möglich. Bei den Zielzeiten muss ich altersbedingt natürlich Abstriche machen. Letzter Marathon war in Paris im Oktober mit 3:11 h. Also 3:10 h ist das neue 3 h. Egal, wichtig ist, dass es Spaß macht und man/frau gesund bleibt.
LG Stephan
MaSan
Hey,
ich muss sagen, du bist ein unglaublicher Läufer, Punkt!!! 15 Mal sub 3 und das ü40, das klingt surreal für mich, gibt mir aber auch Hoffnung für mich selbst, auch weiterhin dranzubleiben…. ist ja nicht immer leicht. Wahrscheinlich erlebe ich zum ersten Mal so eine Art Midlife Crisis oder sowas. Ich habe auch mal nach Greif trainiert, was vom Pensum und der Intensität aber zu heftig für mich war. In der Folge musste ich verletzungsbedingt pausieren. Gleichermaßen ging auch der Spaß an der Sache etwas verloren und ich habe gemerkt, dass mir Pläne nach Steffny einfach mehr liegen oder anders gesagt, einfach gut tun. Ich hole vielleicht nicht alles aus mir heraus, aber bin insgesamt ausgeglichener. Laufen bedeutet mir viel, aber nicht alles, und mit Steffny fahre ich sehr gut. Ich möchte das mit der Sub 3 auch nicht zu ernst nehmen. Wenn es nicht klappt dann hey, dann soll es wohl nicht so sein. Natürlich werde ich viel daran setzen, es zu packen, aber nicht alles. “I’d be happy if running and I could grow old together” schreibt Murakami in seinem Buch, und so möchte ich es auch halten. Ich hoffe, es gelingt mir. Herzlichen Dank für den interessanten Austausch!!!
Gruß
Martin
Talianna Schmidt
Hallo Martin,
es ist schön zu lesen, dass Du als Mann und zwei Jahre jünger als ich nun meine Bestzeiten aus 2019 unterboten hast, im vergangenen Jahr. Soweit ich nicht von meinem Kranksein ausgeknockt war, habe ich das ja teils auch auf Strava verfolgt. Ein ähnlich “wahnsinniges” Jahr wie Du 2021 hatte ich 2019, als (teils mehrfach hintereinander) Bestzeiten auf allen Strecken unterboten wurden. 2020 war ruhiger, aber von kontinuierlicher Entwicklung, 2021 fing gut an und dann kam ein Vierteljahr völliger Ausfall. Das Leben spielt eben so.
Mein Osteopath meinte aber, für “Sub-3-Marathon” hätte ich noch etwas Zeit und vielleicht versuche ich es ja. Mein Osteopath ist mit Mitte 30 2:59:57 in Hamburg gelaufen – und er meinte, wie gesagt, ich hätte noch Zeit. Die Bestzeiten meiner Laufpartner im Marathon stammen durchweg aus deren zweiter Hälfte ihrer jeweiligen 40er… und da sind Du und ich noch nicht angekommen.
Was ich gelernt habe, am 26.12. diesen Jahres wieder schön demonstriert: Auch mit nun 42 Jahren gibt’s noch Stellen, wo der 17-Jährige Vereins-Läufer auf mich wartet. Freilich, auf guten Wegen und auf der Bahn brauche ich es gar nicht versuchen, aber als es an Anstieg auf Matsch, laubbedeckten Steinen und mit Ästen quer ging, bin ich einfach mein Tempo weiter gelaufen, plötzlich war der junge Mann (Enkel eines Gründers unseres Lauftreffs) nicht mehr fünf Meter vor mir, sondern drei dahinter. Ein Kreuz, dass ich so schlecht ablaufe, sonst würde ich mich mal an dem Projekt, den jungen Burschen auf einem Trail die Münder offen stehen zu lassen versuchen! 😀
Aber: lange Rede, kurzer Sinn. Es ist schön zu hören, was für ein begeisternd furioses Jahr Du dieses Jahr hingelegt hast (was ich ja auf Strava und hier teils gelesen habe), dass Du es zu schätzen weißt und auch vorsichtig und bescheiden in die Zukunft guckst, um Dich positiv überraschen zu lassen! Mit dem Alter werden die Strecken, auf denen man gut ist, länger. Die Schnellkraft lässt nach, das körperlich und vor allem mental Ausdauerndsein, ja die Zähigkeit nimmt zu. Sich dann mehr von der Zähigkeit tragen zu lassen, als deren “Luftwiderstand” auf Bahn-Kurzstrecken zu beklagen, ist auf jeden Fall ein Weg, mit dem ich hoffe, mit Würde, Zufriedenheit und auch Erfolgserlebnissen durch das fünfte und weit in das sechste Lebens- und Laufjahrzehnt hineinzukommen.
Viele liebe Grüße von der anderen Rheinseite Deiner alten Heimat
Talianna
MaSan
Liebe Talianna,
schön, dass du schreibst. Ich habe einen Trail-Wettkampf mitgemacht, das war um die Ecke meiner Heimat Hauenstein, in Wilgartswiesen. Vorne waren da echte Asse dabei, sogar ein Profi vom Salomon Trailrunning-Team. Ich lief eigentlich gut unter den ersten Zehn mit, die ersten Drei waren bereits über alle Berge. Auf jeden Fall dachte ich beim Bergauflaufen, dass die Jungs und Frauen auch nur mit Wasser kochen, bis es bergab ging, und zwar richtig bergab. Ich bin da runter gedroschen, ernsthaft, aber die haben mich einfach stehen lassen. Ich werde nicht vergessen, wie so ein Typ an mir vorbei ist, im Sprint bergab, auf einem 30cm breiten, mit Wurzeln überdeckten Trail. Von daher scheine ich wie du ein bescheidener Abläufer zu sein. War eine tolle Erfahrung, dieser Lauf!
Danke, dass du mir einen Einblick gewährst auf deine Laufpartner/innen, bei denen in der zweiten Hälfte deren 40ern noch sehr viel Steigerungspotential drin war. Das ist eine wirklich sehr wertvolle Information für mich aus erster Hand und es zeigt einmal mehr, wie sehr mich das Laufen immer wieder überrascht!
Hey ich weiß, dass ich manchmal etwas bissig bin, provoziere und auch mal Mist schreibe, als Septemberkind bin ich da nicht ganz konstant (-; … aber mir Bescheidenheit, Fairness und eine gewisse Lockerheit zu bewahren ist mir sehr wichtig. Einfach mal den Moment zu genießen, den erarbeiteten Erfolg, den erklommenen Gipfel, das gönne ich mir ab und an. Aber dann ist auch wieder gut und ich versuche bzw. werde auch besser darin, mich selbst nicht so ernst zu nehmen, und das möchte ich mir auch bewahren.
Du bist eine wesentliche besser Läuferin, als ich ein Läufer je sein werde. Letztlich muss man das Geschlecht hier mit bewerten und während ich bei den Männern irgendwo im etwas schnelleren Bereich mitlaufe, bist du ganz vorne dabei, Punkt! Es ist dennoch interessant dass es bei uns gewisse Parallelen und Erfahrungen gibt, denn wenn ich dich richtig verstanden habe, liegt dein bestes Laufjahr zwei Jahre zurück, als du so alt (oder jung) warst wie ich jetzt. Schön zu sehen, dass du wieder viel läufst. Das leben spielt, wie du schreibst, mal so und mal so, da kann man nix machen. Ich drücke dir dennoch die Daumen, dass du gesund bleibst und stets weiterläufst!
Liebe Grüße
Martin
Talianna Schmidt
Hallo Martin,
ja, Trail runter ist schon so eine Sache. Was manche Leute da machen, haut mich um. Bei mir ist es – beim Radfahren wie beim Laufen – fast eher so, dass ich schneller hoch laufe oder radle als runter, weil da irgendwo eine Angst ist, eine irrationale, die ich weder zuordnen noch bisher benennen konnte. Selbst auf guter, gerader Straße ohne Verkehr und enge Serpentinen bin ich stolz, wenn ich mich traue, die 47 mal auf dem Tacho aufblitzen zu sehen. Sobald’s beim Ablaufen steil oder trailig wird, bin ich feige langsam – und wenn beides zusammenkommt, dann bin ich teils buchstäblich langsamer als dieselbe Strecke aufwärts. Aber man muss ja nicht alles können!
Was das Alter angeht – wie gesagt: je länger die Strecke, um so besser die Chancen, sie auch jenseits der 40 oder 45 nochmal mit einem Personal Best zu belaufen.
Bissig und provokant fand ich Dich bisher nicht. Allerdings werde ich zur Zeit auch langsam zu einem etwas bissigen Verfechter von Rad-Infrastruktur, insofern bin ich vielleicht selbst bissig und provokant – auch wenn ich ein gewisses Relaxtsein auch gerne kultivieren möchte. Ich sag’ den Leuten manchmal: “Nehmt mich nicht so ernst, ich tu’s auch nicht.” Dann sind sie gerne mal beleidigt, weil sie denken, ich nähme sie nicht ernst – dabei rate ich, mich nicht so ernst zu nehmen, da ich mich selbst nicht so ernst nehme. Und gelegentlich (hoffentlich meistens) ist das auch nicht gelogen.
Vorne mitlaufen kann ich nur bei kleinen Läufen – aber da geht es, das stimmt. Ich muss auch sagen, dass mich das sehr freut, dass das geht – und ich manchmal aufpassen muss, dass es mir nicht eine Kombination aus schlechtem Gewissen (wegen guter Anlagen, für die ich ja nix kann) und Druck für mich macht, dass ich so flott laufen kann.
Danke für Dein Daumendrücken – ich hoffe auch das Beste. Und nur, weil Du ein gutes erstes Jahr in der M40 hattest, wie ich es im ersten Jahr in der W40 hatte, brauchst Du meinen Einbruch mit Krankheit im dritten Jahr der AK40 nicht nachmachen 😉
Viele Grüße
Talianna
Oliver
Hi Martin, ein superklasse Laufjahr für Dich! Gratuliere! Zum Alter kann ich auch nur sagen, keine Bange, in ein paar Tagen steht bei mir eine 55 und ich laufe aktiv eigentlich erst seit etwa 12 Jahren. Wie Du vielleicht weißt, pfeiffe ich auf Trainingspläne, freue mich über meine trotzdem erreichten PBs, mache einfach das möglich was sich aus meinen regelmäßigen Läufen rausholen lässt.
Aber was du da in Deine Alter dank konsequentem Training schaffst, da ist ganz sicher noch mehr drin 🙂
Das Alter ist auch kein Massaker (das ist mir viel zu negativ), sondern eine ständige Neuorientierung, ich möchte tatsächlich keinen Tag jünger sein. Klar kommen da Zipperlein, aber wenn ich so sehe wie gut mir das Laufen an sich tut, dann gibts da keine weiteren Fragen.
Mach weiter so! Viele Grüße, Oliver
MaSan
Lieber Oliver,
ich gebe dir total Recht bei dem, was du schreibst und gebe zu, hin und wieder etwas zu überspitzen… das mache ich einfach gerne (-; ich fühle mich halt zum ersten Mal in meinem Leben irgendwie alt. Der Fingerzeig zu Philip Roth (der schreibt, dass das Alter ein Massaker ist) war nicht so ernst gemeint, obwohl ich vermute, dass da schon etwas Wahres dran ist. Aber was soll’s, herausfinden tun wir das so oder so, oder? Ich jedenfalls blicke nicht mit Angst in das anstehende Jahrzehnt, sondern probiere es dir nachzutun, indem ich es als Neuorientierung zu sehen versuche. Ich muss auch zugeben, dass bei mir die Leistung (darunter verstehe ich nicht das Messen mit anderen, sondern ausschließlich mit mir selbst) etwas zu sehr in den Vordergrund geraten ist in den letzten Jahren und die Leichtigkeit irgendwo ein Stück weit weichen musste. Aber ich bin mir dessen bewusst und arbeite daran, mich einfach nicht so ernst zu nehmen und wieder mit mehr Spaß zu laufen. Wobei ich einfach auch sagen muss, dass ich ein Typ Mensch bin, der die eigenen Grenzen immer gesucht hat und wohl auch immer suchen wird. Ich beneide dich in jedem Fall um deine Lockerheit, deine Art und Weise, das Laufen zu praktizieren und es macht mir auch wieder deutlich, mich immer mal wieder zu fragen, warum ich das tue, was ich tue. Der Grund dafür darf nie ausschließlich die Leistung sein.
Liebe Grüße
Martin