Südtirol – Ausflugsziele für Familien
Keinen Flieger benutzen, das Klima schonen, nicht so weit fahren, – wenn möglich mit dem Zug – aber trotzdem richtig weg sein. In unberührter Natur verweilen mit der Stadt stets in der Nähe. Spontan aufbrechen je nachdem, zu was man gerade Lust hat. Warum Südtirol ein so richtig schönes Reiseziel für Familien ist!
Das Antholzer Tal – ein ideales Basislager
Das folgende Bild zeigt das Panorama, welches sich jeden Tag für mich bietet, wenn ich während meiner Zeit in Südtirol morgens aufstehe und Kaffee koche. Dann schaue ich da zum Fenster raus und denke – ach, eigentlich denkt man nichts, man fühlt sich einfach gut dabei, wenn man so was sieht!
Das Antholzer Tal, also der Landstrich, wo ich gerade bin, ist im Prinzip eine Sackgasse. Ein Tal, das nach Westen hin offen ist und sich von mächtigen Bergen flankiert nach Osten erstreckt, wo es endet, weil da noch höhere Berge sind. Weiter kommen nur entweder Reinhold Messner persönlich oder jene, die sich mühselig mit dem Auto über Serpentinen den Pass hinauf arbeiten möchten, um in Österreich wieder rauzukommen. Aber prinzipiell muss man sich das gar nicht antun. Man kann einfach dableiben in diesem Tal mit seinen fünf Dörfchen und die Seele baumeln lassen, so wie die goldenen Glöckchen, die um die Hälse der unzähligen Kühe hier durch die Gegend getragen werden.
Sextener Rundweg
Der Sextner Rundweg ist ein leicht zu erwandernder Rundweg um die Dörfer Moos und Sexten. Es gibt etliche Möglichkeiten zum Abkürzen und auch Kinder sollten bei den überschaubaren Steigungen keine Probleme haben. Etwa drei Stunden braucht man bei gemütlichem Gehen für den ganzen Weg, eher vier bis fünf, wenn man den vielen Schautafeln am Wegesrand Beachtung schenkt. Denn, der Sextner Rundweg ist ein Themenweg und Texte und Bilder auf den Tafeln laden ein, mehr über die Geschichte und Kultur hier zu erfahren. Los geht es im Ort Sexten am Tourismusverein, wo es auch gute Parkmöglichkeiten gibt, und dann folgt man einfach dem mit “0” bezeichneten Weg in Richtung Moos, bis der asphaltierte Weg dem Waldboden weicht und es über dem Tal wieder zurückgeht, mit einem tollen Blick über das Tal hinweg in die Berge.
Drei schnuckelige Städtchen
Gleich drei Städte sind vom Antholzer Tal aus hervorragend mit der Bahn zu erreichen ‒ Bruneck, Brixen und Bozen. Das erspart jede Menge Stress, den man auf den kurvigen Strecken mit dem Auto hat, jede Menge Geld, weil man das Auto nicht in teuren Parkhäusern der ohnehin überfüllten Städte abstellen muss, und nebenbei schützt man auch noch das Klima. Alles gute Argumente, welche die Südtiroler doppelt unterstreichen, indem Touristen mit dem Südtirol Guest Pass die Bahn kostenlos fahren dürfen. Wer ein Auto dabei hat, stellt dieses am besten am Bahnhof ab und lässt auf der Fahrt den Blick über die Obstplantagen zu den Bergen schweifen, statt sich an roten Ampeln aufzuregen, dass es wieder einmal nicht weitergeht.
Bruneck
Dieses hübsche Städtchen ist nicht nur wirtschaftlicher Mittelpunkt des Pustertals, sondern auch dessen gesellschaftliches Herz. Die alte Stadtgasse, deren Geschichte bis ins Mittelalter zurückreicht, gilt als eine der schönsten Flanierstraßen des Landes. Shopping ist natürlich optional und es tut schon gut, sich an einem der vielen Tische eines Straßencafés niederzulassen und den Trubel auf sich wirken zu lassen. Über dem Ort thront ein Schloss, das ein Museum von niemand geringerem als Reinhold Messner beherbergt. Bei diesem Museum handelt es sich um eines von mehreren Museen des berühmten Bergsteigers, die sich allesamt unterschiedlichen Themen der Bergwelt widmen. Von hier oben genießt man einen tollen Blick in die Dolomiten und die Zillertaler Alpen.
Brixen
Umgeben von mächtigen Bergen, Kastanienbäumen, Weinhängen und dem alles dominierenden Apfelplantagen ist der Besuch der ältesten Stadt Südtirols obligatorisch. Jeher Bischofssitz, war Brixen immer schon Ziel von Händlern, Künstlern und Reisenden, welche prächtige Bauten errichteten und mit verwinkelten Gässchen verbanden, in denen man sich ganz wunderbar verirren kann.
Bozen
Mediterranes Temperament trifft alpine Kultur und es ergibt sich eine fantastische Mischung namens Bozen. Eine Boutique nach der anderen machen den Ort zu einem Shopping-Eldorado und wer darauf keine Lust hat, gönnt sich vielleicht lieber ein Eis oder einen Drink in einer der vielen, szenigen Bars und Cafés. Am meisten los ist in der Laubengasse, DER Einkaufsstraße schlechthin, und natürlich am bekannten Obstmarkt, wo es neben gutem Käse, Kastanien und den berühmten Äpfeln alles gibt, was hier irgendwo wächst und hergestellt wird. Wem nach Kultur zumute ist, für den lohnt ein Besuch des Doms, des Franziskanerklosters und in jedem Fall des weltbekannten Ötzimuseums.
Pragser Wildsee
Ich habe ihn schon erwähnt, den wunderbaren Pragser Wildsee. Und ja, wenn man dann da steht und über das türkisfarbene Wasser in die Bergwelt blickt, dann ist das wirklich atemberaubend. Doch ganz ehrlich, es ist einfach zu viel los hier. Zig tausende Turisten machen einen Ausflug hierher zu einem richtig stressigen Tag, der das Foto nicht wert ist, auch wenn meines hier zugegebener Maßen richtig schön geworden ist!
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