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Quer durch Nicaragua – auf der Isla de Ometepe (I)

Diese Insel ist das verwunschene Traumparadies, wonach wir auf der Suche sind. Orte wie dieser sind der Grund, warum wir reisen!

Der Pilot lacht nur, als der kleine Flieger beim Abheben von der Schotterpiste heftig hin und her wackelt. Dann sind wir in der Luft und wenig später wird der dichte Dschungel der Umgebung von San Carlos, weit im Südosten des Landes, abgelöst durch das Dunkelblau des Ozeans. Ähm, Ozean? Ich meine natürlich den Lago de Nicaragua, den man, neben dem Titikakasee der größte See des Kontinents, tatsächlich mit einem Ozean verwechseln könnte. Ich sitze dicht hinter dem Piloten und beobachte neugierig dessen Instrumente. Der etwas teure Flug, beschließe ich, war jeden Cent wert, denn wann ist man schon einmal in einem Flieger der einzige Gast? Es ist auch so, dass ich momentan gar keine andere Wahl hatte. Boote von San Carlos zur Insel verkehren nämlich aufgrund des niedrigen Wasserstandes jetzt zur Trockenzeit nicht mehr. Um dennoch nach Ometepe zu gelangen, zur Vulkaninsel, müsste ich um den ganzen See fahren, nach Managua zuerst, dann über Granada und Rivas nach San Jorge, um von dort aus die Fähre zu nehmen. Ein Unterfangen von gefühlten zwei Tagen, weshalb ich mich aufgrund meines doch engeres Zeitplans für den Flug entschieden habe.

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Zrr Isla de Ometepe fliege ich von San Carlos aus in einer kleinen Maschine – ein einzigartiges Erlebnis. Bild: Ma San (Martin Seibel)
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Vulkan in Sicht. Bild: Ma San (Martin Seibel)

Ankunft
Der Pilot steuert die Maschine zwischen den beiden Vulkanen durch und vergeblich suche ich einen Dinosaurier, die das Bild eines Jurrasic Parks, so sieht das nämlich von hier oben aus, perfekt machen würde. Dann halte ich mich fest, denn die Maschine fliegt nochmals aufs Wasser hinaus, um mich dann in einer schnellen Steilkurve die Fliehkraft spüren zu lassen. Wenig später taucht die Landebahn auf, auf der wir mit einem filmreifen zweifachen Quietschen aufsetzen. Welcome to Isla de Ometepe!

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Der Strand Santa Domingo bei Santa Cruz. Bild: Ma San (Martin Seibel)

Mein Ziel, Balgüe im Osten der Insel. Und alsbald sitze ich im Bus, der die Stadt Moyogalpa, meiner Meinung nach eine Touristenfalle, in von der Straße aufgewirbelten Staub verschwinden lässt. Die Isla de Ometepe ist ein ziemlich abgefahrener Ort. Im Südwesten Nicaraguas erstreckt sich der Lago de Nicaragua, und dort, inmitten des riesigen Sees, liegt nun diese Insel. Im Prinzip besteht diese fast vollständig aus zwei riesigen Vulkanen, und um diese gruppieren sich nun kunterbunt kleine Örtchen inmitten von Bananenplantagen und entlang wunderschöner Buchten. Man könnte auch sagen, das Ometepe aus zwei Inseln besteht, von denen jede ihren eigenen Vulkan beherbergt, die nur mit einer schmalen Landmasse verbunden sind. Wie zwei sich verbindende Regentropfen ungefähr. Der kleinere Tropfen nun, der vom Vulkan Maderas beherrscht wird, ist wilder und ursprünglicher als die große Schwester, und deshalb möchte ich dorthin.

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Nach Balgüe laufe ich von Santa Cruz aus auf einer hübschen ländlichen Straße. Bild: Ma San (Martin Seibel)

Auf nach Balgüe
Über Orte wie Los Angeles, El Quino und Altagracia gelange ich zum Örtchen Santa Cruz, das am langen Strand Santa Domingo liegt und steige aus mit meinem Rucksack in die sengende, niemals nachlassende Hitze dieses Landes Nicaragua. Es ist später Nachmittag und die Sonne taucht die Welt in wunderschönes, goldenes Licht. Die Straße, auf der entlang ich meinen schweren Rucksack entlang schleppe, windet sich in schönen Kurven auf ab und immer entlang der Küste in Richtung Balgüe. Zu meiner Linken führen immer wieder Schotterstraßen hinab zu Bars am Strand. Zu meiner Rechten stehen die stolzen Tore von Öko-Fincas, deren Pracht sich durch die spektakuläre Lage der sich dem Vulkan entgegen wandernden Grundstücke nur erahnen lassen.

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Das kleine Städchen Balgüe. Bild: Ma San (Martin Seibel)
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Sonnenuntergang am Strand von Balgüe. Bild: Ma San (Martin Seibel)

Ich gehe weiter und was mich erstaunt, ist die große Anzahl Ausländer, die mir mit Motorrollern, Baggies und Fahrrädern entgegenkommen. Die kleinen Orte die ich passiere, werden zum Teil von Hostels und westlichen Restaurants dominiert, vor denen Schilder in Vintage Schrift mit Smoothies, Vegie-Essen und Wifi werben, die die vielen Backpacker zum Verweilen einladen sollen. „Wo bin ich denn hier gelandet“, frage ich mich. Da kommt man schon ans Ende der Welt an einen der wohl isoliertesten Orte überhaupt, und dann triff auf ein Multi-Kulti Aussteiger Paradies in mitten im Nirgendwo, die sich anfühlt, als wäre man genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

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Ma San

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