Der Marsianer: Rettet Mark Watney
Ridley Scott hat es in seinem Science Fiction Drama ‘Der Marsianer’ auf den roten Planeten abgesehen
Offensichtlich sind viele, die den Marsianer gesehen haben, geteilter Meinung. Zum einen ist da diese wirklich mächtige Projektion des roten Wüstenplaneten, die wirklich erste Sahne ist, also technisch gesehen. Dann wiederum ist da jede Menge Hollywood – furchtloser und selbstloser Held geht verloren und die ganze Welt schaut am Trafalgar und Times Square zu, wie dieser ums Überleben kämpft, mit Reden vom Präsidenten an das Volk und so – also das hätte wirklich nicht sein müssen. Dabei weiß man doch seit Gravity, wie es geht. Weniger, das ist meine Meinung, wäre mehr gewesen. Aber egal, viele sehen das schließlich anders als ich und der Film unter der Regie von Ridley Scott ist alleine schon deshalb sehenswert, weil er sehr gut vermittelt, wie es so sein könnte, das Leben, da oben auf dem Mars.
Auf zum Mars
Der Mars ist wieder in aller Munde. Letztens widmete die Süddeutsche Zeitung gleich zwei Seiten dem roten Planeten. Ne, am Mars geht nichts vorbei, die Menschheit brauche einen Plan B, falls doch mal ein Komet auf uns Kurs nimmt, und unglücklicherweise sei der Mars ja auch der einzige Planet, der in ferner Zukunft erreicht werden könnte. Auch wurden von verschiedenen Wissenschaftlern Wege vorgeschlagen, wie man unseren roten Nachbarn bewohnbar machen könnte. Die Vorschläge reichten von der behutsamen Ansiedelung von Pflanzen bis hin zur Sprengung der CO² haltigen Polkappen mit Atombomben – beide Varianten würden irgendwann, wenn sich die Vermutung eines hohen gefrorenen CO² Gehaltes bewahrheiten sollte, zu einer Atmosphäre führen, die dem Planeten jetzt noch fehlt. Also ist es in der Tat wohl folgerichtig, dass der Mensch, falls er sich vorher nicht selbst in die Luft jagt, tatsächlich irgendwann den Mars kolonisiert. Deswegen ist es auch schön, dass Ridley Scott sich dem roten Planeten annimmt, wobei ein bisschen weniger Ridley Scott ganz gut gewesen wäre.
Der Marsianer als Hörbuch
Mark Watney
Wie man sieht, habe ich gerade meine Space-Tage. Jetzt aber endlich zum Film. Eine Crew rund um Commander Melissa Lewis (Jessica Chastain, Interstellar) ist zu Beginn des Films bereits auf dem Mars gelandet und bei bestem Wetter dabei, in stylischen, enganliegenden Anzügen und kompliziertem Gerät um die Basisstation herumzulaufen und Witze zu reisen. Darunter ist auch Mark Watney. Dann gibt es einen Wetterumschwung und es ist ganz schnell Schluss mit der Idylle. Ein Sturm mit horrender Windstärke bläst den Astronauten tonnenweise Sand entgegen, und bei schlechter Sicht und tief in der Nacht machen sie sich daran, die Mission abzubrechen und mit einer Rettungsrakete ins All zum Raumschiff zu fliegen, dass sie wiederum zur Erde bringen soll. Auf dem Weg zur Rakete jedoch wird Mark Watney von einem abgebrochenen Trümmerteil der Raumstation getroffen und weggeschleudert. Eine Suche nach ihm erweist sich aufgrund des Wetters als vergebens, und da die Rettungsrakete aufgrund des starken Windes umzukippen droht, muss die Crew ohne Watney aufbrechen, der ohnehin für tot geglaubt wird.
Ridley Scotts’ Film als DVD
Was macht ein Botaniker auf dem Mars?
Während sich die Astronauten auf ihren achtmonatigen Rückflug zur Erde machen, hat sich die Wetterlage auf dem Mars beruhigt und Watney kommt schwerverletzt im roten Wüstensand zu sich. Sein Bauch ist mit einem Metallteil durchbohrt und sein Sauerstoffvorrat geht zu neige. Er merkt natürlich sofort, dass ihn seine Kollegen zurückgelassen und für tot gehalten haben müssen, und kämpft sich zur verbliebenen Bodenstation. Dort angekommen, unterzieht er sich zunächst selbst einer OP, bevor er die Situation, in der er nun steckt, zu realisieren beginnt. Das tut er in Form von einem Video-Logbuch: Er sei auf dem Mars zurückgelassen worden und entgegen dem Glauben der Crew, der er keinen Vorwurf macht, noch am Leben.
Der Roman von Andy Weir
Seine einzige Möglichkeit zu überleben bestände nun darin, auf die in vier Jahren ankommende nächste Marsmission zu warten. Dann beginnt er zu kalkulieren. Das Hauptproblem: Die vorhandenen Essensvorräte wären bis dahin längst aufgebraucht. Dafür müsse er eine Lösung finden, aber hey, er sei ja schließlich Botaniker. Watney, ein cooler Typ, der seine ziemlich ausweglose Situation mit Humor nimmt, macht sich an die Arbeit. Er baut sich seine Behausung in ein Gewächshaus um und es gelingt ihm durch technische Raffinesse tatsächlich, Kartoffeln anzubauen. Mittlerweile hat man per Satellit gemerkt, dass sich um die Marsstation Gegenstände bewegen und dass Watney folglich noch leben muss. Es folgen interessante Versuche, über die weite Distanz hinweg Kontakt mit ihm aufzunehmen und man arbeitet fieberhaft an einer Rettungsmission, um den Marsianer zu retten.